49 (0) 5461/9962055 heiner@windelband.de

Gesänge des Steuermanns

Die Gesänge des Steuermanns

Liebesgedichte

mit Zeichnungen von Jegor Vysotsky

 

poesie01

Allen verratenen Liebenden,

die im Meer ihrer Träume segeln.

 

 

 

Nur ein Tageslicht

nach dieser urgewaltigen

Liebeswolke

stehe ich,

verloren,

einem Pfennig im

Rinnstein gleich,

zwischen tausenden

farbloser Gesichter

Und platzbeängstigt,

jeden Augenblick Dein Lächeln

erhoffend,

wissend,

es erstrahlt

zwischen Lammkeule

und Wein

weit fort

später

sommernachtsträumend

im Park

grauenvolle Visionen

und

zärtliche Sehnsucht,

wilde Bilder

„Amor ist in wirrer Troll,

macht die Menschen liebestoll“

toll vertollt unter schwarzen Wolken

wandle ich am Rande meiner Existenz,

-Strandender am Ufer eines anderen Seins-

 

 

.–.

 

 

Ich glaube, ich muß mich

vielmehr an Deine

Stimme erinnern,

die manchmal wie

rückwärts stolpernd klingt,

und an Dein

meerleuchtendes Lächeln,

das ich beinahe

schon vergesse.

Und auf der anderen

Seite der Welt,

vorwärts hastend,

Dein Bild,

verschwimmend,

und das Leichteste,

das genügen sollte,

zu schwer wird,

um zu genügen.

 

 

.–.

 

 

 

Tschingderassa, Tschingderassa,

schönes Spielzeug tanze,

bis ich dich nicht mehr mag,

dann nehme ich mir ein Anderes,

das hüpft den ganzen Tag

(Tschingderassa, Tschingderassa)

 

 

.-.

 

Wir beide verliebt

wie nur zwei Wellen

sich lieben,

nicht ahnend,

daß sie schon beim

nächsten Sturm auseinandergetrieben

und verschlägt es die Eine

in gischtschäumende, sonnige Weite,

die Andere taucht tief

in des Ozeans dunkle Seite

 

.–.

 

 

 

Komm ich will mit dir

den Ozean glätten

und Saturn die Monde klaun

und quitschvergnügt

von solchem Tun

möchte ich nur

in deine Augen schaun.

 

Komm ich will mit dir

die Sterne küssen

und die Mondin trinken

und berauscht von

soviel Universum

in deinen Armen versinken

 

.–.

 

Himmelstränen

die Maske

verfließt zur Grimasse

das Lachen

entstellend

Der Clown im Regen

 

.-.

 

 

 

Was ist die Liebe?

Die Nähe, Stunden

innigsten Vetraut seins

oder – die Ferne

Dein Schweigen,

und ich donquichottig

gegen die Geister

der langen Messer,

die nächstens mir

ins Herz bohren,

anrennend.

Deine Worte,

Glückstau aus anderer Welt,

Mäander von Ahnungen

die mir Süchtigem

Labsal und Pein

bescheren.

Was ist die Liebe?

Die Sehnsucht

die Leere anzufüllen

mit heißem Atem?

Oder

das vollkommene

Eins sein

ohne vom Ich zu lassen?

 

.-.

 

 poesie02

 

Fort für lange Zeit

Du liegst hier noch überall rum

Deine Socken,

Pullis, Schuhe,

beinahe als wärst

Du noch da

Doch in ein paar Tagen

bald alle Spuren

verblassen

 

.–.

 

 

Du Walin in fernem Ozean

hörst Du mich singen

verloren in der blauen Weite

des Nordmeers

das große Klingen

 

Ich Wal in zauberischen Tiefen

singe für Dich Walin

und ich werde singen

bis wir, wieder vereint, die Wellen

im wilden Rausch durchschwällen

 

.-.

 

Mehr sah ich nicht vom Tag,

nur Du warst nicht da,

doch überall Deine Spuren,

und einem erschrockenen

Tiger gleich, suchte ich Dich,

überall

hinter Büschen, Bäumen,

in der Küche, auf dem Dach,

selbst im Fluß

suchte ich nach Dir,

Geliebte!

Und Dein Geruch

und Deine Zeichen

überall

überall

Nur finden werde ich Dich

wohl nicht

Du, in der Ferne

doch sie sein,

wenn gestern morgen ist,

und heute gestern.

Weißt Du denn,

daß Du in meinem Herzen

tief verwurzelt bist,

in meinem Herz voll Tiegerblut?

Und so bleibst Du, aus jetzt,

im meinem Leben

überall

überall

überall.

 

 

.–.

 

 

 

Verkaufen wir den Abschied,

der mir zu teuer ist.

Ich kann ihn mir nicht leisten.

Wo Du mir doch so wertvoll bist.

Ich kann nicht schlafen,

ohne Deinen Arm,

ich kann nicht leben,

ohne Dein Lächeln.

Doch Du gingst fort,

und ich singe nur

mein armes Lied.

 

  .–.

 

 

 

Schenk mir diesen Augenblick!

 

Mitternacht bei Dir,

neun Uhr morgens hier.

Schenk mir diesen Augenblick,

bevor Du einschläfst,

und ich, grade im Erwachen,

zärtlich an Dich denke,

und so die Linien spannen,

von Augenblick zu Augenblick,

von hier nach dort,

fort um die halbe Welt,

und schaffen das Gefühl

von Gegenwart.

Schenk mir diesen Augenblick,

das wir gemeinsam sind,

und mein Traum

die Linie quert

und ein letztes Lächeln

von Dir erfährt.

bevor er mit

Deinem Traum vereint

Deine Nacht durchfährt

Schenk mit diesen Augenblick

 

.–.

 

 

Eben fand ich,

völlig verblichen,

im Gras ein Spielzeug

aus einem Überraschungsei,

denk an das Frühstück

mit Dir und den Spaß dabei,

das Lachen, die Scherze

über den witzlosen Clown.

Wie lange das schon her ist,

wie lange ich Dein Lachen

schon vermisse,

nur das verwitterte Plastik

in meiner Hand,

ist meiner Liebe ganzes Pfand.

 

 

.–.

poesie07 

 

 

Dich suchen,

rasend, berauscht

berste ich durch die Welt

Dich suchen

und suchend

mich selbst zu befreien

von dieser Liebe

die poltergeistig

mich durchbebt

und von

Deiner Verwurzelung

in mir.

Darum berserke ich

durchs Land.

suchend

nach Befreiung

außer mir

oder besser noch

in Dir!

 

 

.–.

 

 

 

Sing meine Lieder

wenn ich fort bin

um auch in

ozeanischen Landschaften

von Vergänglichkeit

das Ewigsein meiner Liebe

herauszufordern.

Selbstgeißelnd,

mit aller möglichen Widernisse

und der Unterstellung

Deiner nichtsahnenden

Schäbigkeit,

deren Eigenart ich doch zu kennen meine

und weiß, sie einzuschätzen,

ich weiß auch um Deine Liebe,

die von ferne her weht.

 

In meiner atemlosen Suche

nach Dir

in der wasserländlichen Weite

des Meeres,

mit meinen selbstgeschlagenen Wunden,

brennend wie unsere Liebe,

ihre Ewigkeit, ihre Vergänglichkeit ?

 

 

Sing meine Lieder,

wenn ich fern bin

Dich zu finden.

 

 

.–.

poesie04 

 

 

Laß selig meine Hände

über Deinen Körper gleiten

ein Hauch

über flaumbedeckten Weiten

 

Laß innig meine Augen

in Deinen Augen meertief wogen

daß ein Ahnen vom Paradies

um keine Augenblick betrogen.

 

 

.–.

 

 

 

Ein Stier

in der Arena

tob ich,

schnaubend hier

kraftstrotzend

doch gefesselt

in der Enge hier

ich will fort

nur fort von hier,

will Länder durchrasen,

Ozeane überspringen

nur zu Dir,

atemlosen Schrittes.

 

 

.–.

 

 

 

Walin in fernem Ozean,

fühlst Du der Wellen Schwingung,

mein Herzschlag setzte sie in Gang,

schickte sie auf die Reise zu Dir.

Ich bat den Wind, mir zu helfen,

und er trieb sie an,

und höher schlagen sie,

wie stündlich mein stürmisches Blut.

Doch landen sie bei Dir

in Frisco Bay an ?

Spürst Du meinen heißen,

atlantischen Herzschlag

in der Kühle des Pazific ?

Macht er dich nicht sehnen

nach unseren wilden Ritten

auf dem Lava sprühenden

unterseeischen Vulkan ?

Doch wenn Du nicht merkst

die rhythmischen Schauer

auf Deiner Haut,

soll ich denn

den ganzen geliebten Atlantik

mit gewaltigem Sprung

in die Luft,

aufklatschend

überschwappen lassen,

das er sich gänzlich

dem Pazific ergießt

und alles im Weg mitreißend,

Dir das ganze Meer

mein Herz vor Deine Schwingen spühlt?

 

 

.–.

 

 

Augenblicke sind

Schwingen eines Schmetterlings.

Pralle Farbenpracht

im Sonnenlicht.

Doch blitz zusammen

Farben lautlos krachen

und tiefes Schwarz

das Licht verlacht.

 

 

.–.

 

poesie06

 

 

 

Laß lodernd Liebesflammen schlagen

aus der Glut, die wir im Herzen tragen.

 

Laß berstend Liebesfluten fließen,

und über Haut und Haut vergießen.

 

Laß flaumend Liebeswolken steigen,

hochwärts vereint im tollen Reigen

 

Laß sandig meine Hände gleiten

über Haut und Herz – für alle Zeiten.

 

 

.–.

 

 

 

Rot, blau, violett

über Nebelschwaden

schwimmen über des Flußes Bett

schwarzer Reiher Flügelschlagen,

hebt ab zu Dir.

die wir in der Minze lagen

am Fluß des Wassers hier.

Wärst Du bei mir in dieser Stunde,

läg meiner nur an Deinem Munde,

endlos-Münder kennen keine Stunde.

Fische springen dämmerschimmernd

Vögel über Felder wimmern

Moose an des Flußes Ufer

grünen mich zu Dir.

flaumbedeckte Schenkel Zärtlichkeit

doch Du so fern von dieser Zauberheit

des Flußes im Abenddimmer.

 

.–.

 

 

 

Variationen

 

 

Wilder Pferde Widerschein

im irren Mondgeflimmer

Nebelgeister lichtweiß rein

huschen lautlos immer

doch wilder Pferde Schrecken

sind sie nimmer

 

 

 

Wilder Pferde Widerschein

in irrem Mondgeflimmer

Nebelgeister lichtweiß rein

umtanzen tausend Wolkenschlösser

Fledermäuse tollkühn toben

zwischen Wolkenrinnen droben

Eule gleitet lautlos erdwärts

und der Maus die Stunde schlägt

 

 

.–.

 

 

 

Wünsch Dich in meine Arme

auf der lichtgefluteten Wiese hier,

die Federball überflogen

den nahen Fluß spüren läßt.

Ihn durchschwimmend,

erreichten wir das andere Ufer

Boote trugen uns sanft Flußab,

unsere Liebe wiegend.

Doch treib ich nun alleine

dem Meer entgegen.

an dessen Gestade ich Dich geküßt

und mein Schiff wird segeln

Kurs Südwest

und täglich wird mehr sehnen

um Mast und Fallen stöhnen

 

 

.–.

 

poesie08 

 

Kontrabass am Golden Gate

tiefe Töne um Dein Sein weht.

Doch geht das nicht auf die Reise

um die Halbe Welt?

Die tiefen Klänge singen,

die von Diesseits schwingen.

geheimnisvolle Linien reiten,

wilder Tanz zwischen den vier Saiten

in Dein Herz sich wirbelt

und wohlig in der Saite zwirbelt

 

.—.

 

 

Ich bin

ganz ganz

auch ohne Dich

kann ich bestens leben.

Doch Schein und Leuchten,

eben die Farbe in der Welt,

die zauberischen Schatten,

die bringt Dein Meerlächeln

in mein Leben.

 

.–.

 

 

Du meine Zwiebel

Wie gern würd ich

 dich häuten

Blatt für Blatt dir alle Häute nehmen,

bis auf die letzte, die ich liebe

zartnackte Zwiebel in meinem Arm.

Diese letzte will ich lecken,

Salz der Erde schmecken

von Deinem Flaum

bis in Dein Zwiebelherz

und meine Tränen

vergieß ich nicht aus Schmerz.

 

.–.

 

 

Das Bett ist frisch bezogen,

doch ich könnte schwören,

Du wärst hier

Dein Geruch, Deine Schuhe

und die Zahnpasta-Spritzer im Bad

 

.–.

 

 

In die Kissen versunken,

bei Kerzenschein erwacht

Traumgewebe

die sehnende Haut verlacht.

Ich will mich zärtlich einschreiben

in Deiner Haut, Geliebte

daß Du immer bedenkst

die Zeilen meiner Leidenschaft.

Und trennen uns auch Kontinente,

und Haut die Haut vergißt,

soll tief in Deinen Bahnen

mein Feuer glühen,

daß Du mich mehr und mehr vermisst

 

 

.–.

 

 

Manche Tage sind

einstürzende Kartenhäuser

beinahe lautlos

zusammenbrechen

und in

Bierlachen versinken

 

 

.–.

 

 

 

Sonnenbeschienene sanfte Hügel

lassen mich Deine Brüste ahnen,

hingegeben meiner Zärtlichkeit.

Dein ausgestreckter Körper

unter meiner Finger Spitzen,

des Bauches Wölbung

atlantische Dünung.

Doch tiefer kocht der Vulkan,

den mein saugender Mund

letztlich doch löschen wird,

und Deine Brüste mich

sonnenbeschienene Hügel

ahnen lassen.

.–.

Diese Universum

ist der manifestierte Traum

eines Klanges

der, längst verklungen

doch weiterschwingt.

.–.

Wenn Nebel steigen

über Fluß und See

und schwimmend

im Mondlicht

in der zauberischen Tinte

mein einsames Herz

über wässrigen Tiefen

Dich missend,

ahnend, wissend,

des Wassers Tiefe

der Seele Spiegel ist

.–.

Deines Abwesend Seins überdrüssig

an diesem diesig, dumpfen Sommertag

bin ich mir nicht schlüssig,

was lieben und geliebt vermag

wenn Herz, so fern dem Herzen, sehnt

wird Nähe nah,

wie ferne Nähe war?

.–.

Lägst Du bei mir jetzt

würd meine Zunge kreisend

Deinen Nacken reiben

und es zartspitzig

hinter Ohren treiben

meine handinnigste Fläche

die Knospen Deiner Brüste weckt

Wange flaumt an Wange

Bauch in Rücken fließt

meine Männlichkeit sich reckt

Deiner Weiblichkeit entgegen.

Heißer Atem, wilde Küsse,

des Feuers Erfindung

im Meer Deiner Augen. 

.–.

Irres Regenprasseln,

auf des Sees Windgekräusel

schwimmend vor meinen Augen

vollkommene Wassersäulen

die Tropfen erzeugen.

Sturm hebt an

und das nahende Grollen

– nur fliehen

in Deine Arme, Geliebte!

Doch die Schwärze mich einholt

mit Blitz und Donner

elektrisiert

ist Blitz und Donner

nun in mir.

Fern Deiner Arme Geliebte,

den Urgewalten hingegeben

und mit wilder Tigerkraft

groll ich das Grollen nieder

und ein Hieb meiner Pranke

blitzt den Donner hinweg.

Nun ist Stille

und Stille ist in mir

auf tigerstillen Sohlen

treib ich jetzt umher.

Der Regen verwischte

Deine Spuren,

ein wenig, Gazelle,

aber ich will dennoch

aufbrechen, Dich zu suchen, Ferne.

Uns lehren,

der Gazelle Sein,

will den Tiger nicht missen,

des Tigers Leben ist leer

ohne die Gazelle lieben..

.–.

 

poesie06

Laß ledig mein Herz

das Deine freien,

auch wenn halbweltig

unsere Körper getrennt verweilen

und Zeit die Ferne nährt,

will meine Liebe flammmend singen

von den vielen Feuern

die wir im Rausch bezwingen.

Das Heimweh Dich packt

am Golden Gate

aber Du weißt ja,

Abenteuer mußt Du

mit Angst bezahlen

und mit Einsamkeiten.

Doch mehr als eine Ozanferne

träume ich mich zu Dir

erdenschwere, kleine Abenteurerin.

Neben Dir in den Pazific spucken

und zärtlich Dich umwirken

im Taumel der Stadt.

Neon im Widerschein Deiner Augen

und mein wildes Hauchen

hinter Deinem Ohr

sich gäsehäutig manifestiert

und ich Dir anderssprachig

meine Begierde singe

und zart an zart werd ich mich schmiegen

das Heimweh fern und ferner wiegen.

.–. 

Wenn ich einmal fortgehe von hier,

weil mich nichts mehr hält,

von den Freunden vergessen,

wie auch ich sie vergaß.

Wenn ich dann fortgehe,

müde, traurig und leer

werde ich dich in meinem Herzen

bei mir tragen,

Traumbild jenes Sommers,

ferne Geliebte dieses heißen Winters.

Und ich werde wieder segeln,

lautlos über die Meere ziehen.

sturmgebaute Wellen brechen

in flautiges Windsehnen,

passartiges Fliegen

und ächtsende Fallen über der Kreuz.

Wo wird dann wohl

des Steuermanns

letzte Ruhestätte sein,

in karibischer Leichtigkeit

oder arktischem Leuchten?

Dort wie hier

des Atlantiks Wasermassen

die Zellen meines Seins

und die Liebe in meinem Herzen

durch alle Meere spülen.

.–.

Durch des Gartens Gräsermeer

wandle ich

apfelschwere Äste

fallender Last

ausgeliefert

und von 100 Äpfeln

die am Boden liegen

umschwärmen 100

kleine Füchse meinen Fuß ?

flirrend schwarz, orange und weiß

haltlos im Herbstwind taumelnd

und doch gärende Apfelsüße

sicher finden.

Von leisem Tritt erschreckt,

trunken sich dem Wind hingeben

und berauscht von soviel Süße

erfüllt sich der Raupe Traum,

in voller Farbenpracht

im Rausch die Welt hinauszurauschen

süßer Apfeldüfte flauschen

halbverblassend vergehen – ganz sacht.

.–.

Soll ich denn wirklich untergehen

mit meinem havariertem Schiff

im unbändigen Sturmrequiem?

Das Hecklicht längst erloschen,

zur Spurlosigkeit verdammt

in atlantischer Landschaft

voller Toben.

Ich reiß am Ruder,

und bring mein Schiff

nochmal auf Kurs,

gerupfter Schwan

im Sinus der Wellen.

Horch

des Requiems Finale hebt an,

und ich kann nur

vor Topp und Takel lenzen.

Wird am Ende des gewaltigen Opus

ein leiser Passat

meinen Epitaph singen ?

.–.

Ahnung vom Mond

hinter sturmgetriebenen Wolken

-blaß schimmernd –

-hinter Schwärze verborgen –

Wie die Ahnung von Liebe

oder Nichtliebe

mein Herz durchströmt

denk ich an Dich, Ferne

und die Herbststürme

durchtoben blaßmondig

mein Sein.

.–.

Herbstsonne,

rasende Wolkenherden

in des Himmels blau

rasend auch mein Herz

das sich, gefesselt noch,

die Freiheit nimmt,

Dich zu lieben

oder Dich nichtzulieben,

handeln, absichtslos,

Dir zur zarten Freude

wünschend Du wissest

die Liebe

das Kind

der Freiheit ist. 

.–.

Punktum

Der Punkt als Ort ohne Ausdehnung …

Die Konzentration des Wesentlichen

im beinahe Nichts …

Oder – die beinahe nichtige Konzentration

des Wesentlichen …

Oder doch, die wesentliche Konzentration

auf das nichtige Beinahe … ? 

.–. 

Hör ich den Klang

der fremden Straße

der Menschen froschiges

Gequake im Café

riech ich die Vielfalt

dieser Stadt

bringt mich alles

nur zu Dir, Geliebte

die in tausend Mauern

ihre Freiheit sucht

und durch tausend Türen

meine Liebe nicht einläßt

in Dein Herz.

.–.

Von weit her

kam ich

hier in des Pazific `s Kühle

wohin noch kein Wal

aus atlantischen Weiten

seine Walin schäumend suchte.

Viele Monde zog ich

durch der Wellen

rastloses Schlagen.

Die tosenden Wasser

um Kap Horn

schlugen viele Wunden

die der stille Ozean

nur wenig kühlte.

Das Leuchten Deiner Augen

trieb mich immer wieder an

wieder mit dir tauchen

auf den Grund der Bay

doch endlich hier nun –

verlor ich Deiner Schwingen Spur

wo – wo bist Du nur ?

.–.

Nun,

da der tiefverwurzelte

Liebesbaum

langsam aus meinem Boden

gezogen wird,

ist mir schmerzhaft müde.

Nur wünschend,

nicht zu sein.

Um der Entwurzelung Schmerzen

zu entgehen.

.–.

Wieviel Angst mußt Du

vor Dir selber haben

daß Du Dich so versteckst

hinter schillernden Fassaden

und Dich selbst nicht siehst

und aller Reden tiefer Sinn

nicht aus Deiner Seele fließt

ein Bach ohne Quelle

er „fließt“ nur auf der Stelle.

.–.

Yesterday I was just walking

through China-Town

suddenly something makes me stop

and think

thinking about love.

First of all love is

a four letter word

that’s for sure

but is it also another word for

being cheated,

another word for pain?

Seams to me, this city

isn`t the right place

for deep feelings

and everybody is afraid

to let them grow.

Round the next corner

a dozen dogs were playing

on a sheet of gras.

Why do the people have

so many of them?

Do they think, they can`t lie

like humans ever do?

Ore do the dogs own them?

Afraid of these questions

I’ve been in a hurry

just wanted to escape.

 

On my way I meet a sealion

with sunglasses and

nice`s on his feet.

He asked me for some change

and we got for a drink,

he told me, he had to go

with the times

witch are changeing,

so even a sealion

needs an ATM card today

`cause fishing alone

is completly dated.

The problem with the card

is only the signature

but he wants to manage this

by the way.

After a couple of whiskeys straight

he runs of for a date.

To late to say bye,

so I entered a hill

grazing at the path behind

while a cigar smoking cat

lying on a fence

noticed me.

She asked me for my reason of life,

I said, maybe to win the jackpot,

but she didn`t agree

told me, this life is just the reason

for the next that will be done.

Sorry, I didn`t like this impression,

right in time

specaly done by a rare San Francisco tiger.

 

So I went back to the bay

there are some crazy freaks

were bathing in the cold sea.

I just catched a cold by watching them,

so I decided to run away home.

Well, later on the deck of the place

where I did stay, I was smoking

and thinking all of the day

as a tough brushing recoon ?

from the neighbour`s roof asked me

for a glass of water

to wasch the foam away

I gave it up to him

and asked him by the way

„What is love ?“

He just started laughing

and craveled his way.

 

.–.

Helmsman‘ Song

The wind’s blowing eastward

and the wind is blowing cold.

I stand alone at the end of the pier,

waiting foe my ship

to take me away from here.

This harbour was full of feelings

they growed and they died.

In her arms Ifelt happy, in her arms I felt right,

in her arms I’ve been feeling home.

To be tired on her side

was a warm flood in my soul

afterall this Times of being alone.

The wind’s blowing eastward…

 

But after a short time

she run away from me.

She used me

like a toy in the night

only to leave it the next day behind.

I’ve been angry, I’ve been sad,

trated like a worthless grain of sand.

The wind’s blowing…

 

So I decided to go sailing again

On the ocean wide to think of Marlen,

and why everything happend the way it did.

And all the deep moments

I’ll miss in the night,

when the helmsman don’t have to be on the guard.

And the waves flood my dreams,

it’s like the flood near by her side.

And the wind’s blowing eastward,

and the wind’ is blowing cold.

I stand alone at the end of the pear,

waiting for my ship to

take me away from here.





poesie09

.–.

Reprise

Noch einmal Dich gesehen

der Wände Kälte

und der Riß im Herzen

bereitet ferne Schmerzen.

Des Tigers Wut ist nur noch

fernes Grollen

und ein Wogen in mir –

von grauem Frühling.

G.-H.W. 1997 – 1998


Alle Rechte beim Autor. Verwendung nur mit ausdrücklicher Genemigung!

Sünnenblink Musikwerkstatt

G.-Heiner Windelband
Am Kloster 6 / Kloster Malgarten
D-49565 Bramsche
Fon:49(0)5461/9962055 Fax:9962056
ghw@suennenblink.de